Von Meliha Trtovac (EF)
Internationale Politik, komplexe Verhandlungen- und mitten drin vier Schüler:innen des Helmholtz-Gymnasiums, die die Chance hatten, an der SPUN-Sitzungswoche 2025 in Bonn teilzunehmen. SPUN ist die älteste deutschsprachige Simulation der United Nations, bei der Schüler:innen aus aller Welt zusammenkommen und sich mit globalen Herausforderungen auseinandersetzen, um im Team Lösungen zu finden. Die Schüler:innen des Helmholtz-Gymnasiums vertraten in ihrer Rolle als Diplomaten die Delegation Griechenlands und erwiesen echten Teamgeist und Engagement. Nach der Ankunft am 18. Juni 2025 in Bonn fanden sie schnell Anschluss und konnten bereits am ersten Tag Verbündete finden. Im Team fuhren sie zur Friedrich-Ebert-Stiftung, bei der die Vertreter aller Delegationen ihre Einführungsreden vorstellten und ihre Ziele und Erwartungen an die Sitzungswoche darlegten. Am Abend fand die erste Veranstaltung, die Nations Night, statt. Hierbei sollten alle Delegationen ein landestypisches Gericht vorstellen. Dies war die ideale Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und Allianzen zu gründen. Die griechische Delegation stellte die Landesflagge in Form von Fetakäse und Oliven dar und bekam dafür viele Komplimente. Am Tag darauf begann die erste Ausschusssitzung. Es ging hitzig zu, und die Schüler:innen merkten schnell, wer zu ihren Verbündeten gehörten und wer zu ihren Gegnern. Im Rahmen der Debatte sollten die Delegierten eigenständig einen Resolutionsentwurf verfassen, in dem die aktuellen Missstände des Landes und Vorschläge für Maßnahmen zur Verbesserung der Situation formuliert werden. Als Delegation Griechenlands mussten die Schüler:innen ihren Sprachstil anpassen. Sie bemühten sich, die anderen Delegierten von ihren Resolutionen überzeugen und lernten, vor vielen Menschen frei zu sprechen. Hier spielen Durchsetzungsfähigkeit und Schlagfertigkeit eine zentrale Rolle. In den einzelnen Ausschüssen wurde viel debattiert. Die Herausforderung bestand darin, abzuwägen, was in der Situation zu den Eigeninteressen gehört und was zu den Interessen des Staates. Nicht jeder Staat strebt beispielsweise an, die Einschränkung der Pressefreiheit zu verbessern, auch wenn man dies als Einzelperson für dringlich und relevant erachtet. Neben den Ausschusssitzungen hatten die Delegierten die Möglichkeit, an einem Spieleabend teilzunehmen oder die Bonner Innenstadt zu erkunden. Die folgenden Tage verliefen nach einem ähnlichen Schema. Bis ca. 15 Uhr saßen wir in den Ausschüssen und haben debattiert. Anschließend ging es erneut in die Friedrich-Ebert-Stiftung, in der eine Podiumsdiskussion stattfand über das Thema ,,Das Zeitalter der digitalen Medien‘‘. Zwei Journalisten nahmen an der Diskussion teil, und die Delegierten hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich in die Debatte einzubringen. In der Nacht vom 20. Juni fand eine Krisensitzung des Sicherheitsrates statt, in der die Delegierten um 3 Uhr nachts, aufgrund eines Angriffs Russlands auf die Ukraine geweckt wurden und eine gemeinsame Resolution bis 7 Uhr morgens verfassen mussten. Das Staatsgebiet der Ukraine wurde von Russland annektiert, was Teil des Planspiels war, jedoch für großes Aufsehen sorgte. Am letzten Tag fand die Generalvollversammlung statt. Hierbei wurde eine Resolution der Generalversammlung zum Thema Stärkung der Pressefreiheit, die durch die Delegation Kanadas und Frankreichs eingebracht wurde, besprochen. Trotz vieler Änderungsanträge, die von der Ausgangsresolution abwichen, wurde die Resolution im Plenum verabschiedet. Nach den hitzigen Debatten wurden auch die Rügen in Form von Dance Battles und Gesangsperfomance abgearbeitet. Die Delegierten wurden aufgrund unpassender Ausdrucksweise, Verspätung oder unbegründeter Anschuldigungen getadelt. Der Ausschuss durfte sich die Strafe selbst überlegen, was eine amüsante Abwechslung zu den Debatten war. Der Besuch am benachbarten Rheinufer war ein spannender Ausflug und zeigte uns die vielfältigen Facetten der Stadt Bonn. Am Tag der Abreise wurden in den Ausschüssen die letzten Rügen abgearbeitet, und die Delegierten verabschiedeten sich voneinander. Die Teilnahme an SPUN war für uns nicht nur eine spannende Erfahrung, sondern hat uns auch fachlich bereichert. Das Planspiel hat uns gezeigt, was möglich ist, wenn man über den Tellerrand hinausschaut und seine eigene Komfortzone verlässt. Durch den Mut zum Mitgestalten, sind wir über uns hinausgewachsen und haben uns auf neue Perspektiven eingelassen. SPUN hat uns Türen geöffnet, was uns noch lange begleiten wird.





Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schüler-Planspiels-United-Nations streben neue Ziele an
Am 4. Juli trafen sich Meliha Trotvac, Ouanes Ajroud, Daien Fatah und Milan Marjanovic (alle EF) mit Frau Taubert Düz (Fachgruppe Sozialwissenschaften), um gemeinsam mit der Schulleitung von ihren Eindrücken der Fahrt nach Bonn am 18. Juni zur SPUN-Veranstaltung zu berichten (siehe Textteil oben).
Unübersehbar wirkte die Begeisterung nach, die durch die Teilnahme der vier Helmholtz-Schülerinnen und Schüler bei der internationalen Veranstaltung entfacht wurde. Nun konnte besprochen werden, ob und wie eine Teilnahme bei künftigen Veranstaltungen auf großer Bühne schulisch und finanziell ermöglich werden kann. Außerdem sind Möglichkeiten für das Engagement im kleineren kommunalen Umfeld, zum Beispiel der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord, in den Blick genommen werden.
Wir bedanken uns für das außerunterrichtliche Engagement der Gruppe und helfen gerne bei der Suche nach weiterer Unterstützung.
J. Schmidt, Schulleiter
